Na wunderbar. Es rotzt und hüstelt und grippt nur so vor sich hin derzeit. Körper im Krieg, Viren in Angriffsformation, Dauerbeschuss, dass die Nase nur so tropft und das Hirn die Schädeldecke
pulsieren lässt. Der gute alte Rüdiger (Dahlke) drückt das, also die Erkältung, in seinem Handbuch der Psychosomatik, Krankheit als Symbol, so aus: "die Lebenssituation lässt einen kalt,
sich für nichts mehr erwärmen (...); Rückzug aus Krisensituationen des Alltags; Abwehrwälle aus Papiertaschentüchern bauen; sich Menschen und Situationen vom Leib halten (...), Überlastung und
Fluchtwünsche: >>nichts mehr hören und sehen wollen<< (...)." Nun gut. Da kann man jetzt sich-schneuzenderweise dasitzen und die Augenbrauen hochziehen, obwohl schon das den
Stirnhöhlen weh tut. Oder man kann sich diese Symptombeschreibungen auf ganz anderer als gewohnter Ebene, einmal auf der Zunge zergehen lassen. Da lässt sich so manches vielleicht eingestehen.
Ein Terrorranschlag in Paris? Kurz bei ZDF reingehört und dann, naja, spinnen doch alle, im wahrsten Sinne des Wortes: abgeschalten. Ebola gastiert, Verzeihung, grassiert noch immer bei den
afrikanischen Nachbarn: Man gewöhnt sich an alles. Recht(s)schaffen(d)e Menschen tummeln sich in Kundgebungen, um die Welt zu retten: Man ist froh, wenn der Kölner Dom den Lichthahn abdreht, tut
es ihm gleich und schlürft seinen Kamillentee. Was soll man auch tun? Oder? Wo ja eh der eigene Körper Krieg führt. Hatschi. Gesundheit!
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