Es stimmt schon, dass die Gedanken, die flüchtenden, die rennenden, die wiederholenden, planenden, sich kräuselnden und drehenden, schimpfenden und gackernden Gedanken Momente, letztlich die Gegenwart zu etwas werden lassen können, das ihnen und ihr eigentlich unwürdig ist. So sehe ich heute meine Großmutter an, die in der Tür steht und etwas erzählt, darüber lacht, worüber weiß ich gar nicht mehr und ich bemerke, dass meine Gedanken irgendwo herumgaloppieren, wo sie doch eigentlich in diesem Augenblick piaffieren sollten, wenn nicht gar einfach still zu stehen hätten. Und im Bewusstwerden dieser Möglichkeit, meiner Großmutter nicht nur ein bisschen zuzuhören, sondern viel mehr als das zu vermögen, steckte für einen Moment ein unglaublicher Reichtum und Friede.
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