"Burnout" in aller Munde. In vielen Körpern. In manchen Gesichtern. Im sprachlichen Ausdruck. Wenn die Erschöpfung groß ist zieht sie merkwürdige Kreise. Sie lässt nicht zu, achtsam zu sein. Die Tiefkühlpizza in den Ofen, mehr geht heute nicht mehr. Das Buch über amazon bestellt, der Weg in die Buchhandlung zuviel. Den Fernseher an, irgendwas laufen lassen, der Kopf wie lauwarme Brühe. Die Schultern, die Mundwinkel, alles hängt. Morgen, vielleicht übermorgen wieder. Niemanden anzulächeln, sich mit Nahrung zu füttern, die nicht nährt, deren Verpackung verboten gehört, nicht den Himmel zu bemerken, weil das Autodach über dem Kopf die Sicht versperrt, aber bei dieser Kälte mit dem Fahrrad? Außerdem schneller und schneller wieder da, um schnell die Pizza in den Ofen zu schieben und schnell was zu essen zu haben, um schnell im Bett zu sein, damit die Erschöpfung auch schnell wieder vorbei ist... All das burned out, macht aber doch weder mich noch Dich noch die Welt einen Millimeter friedlicher. Oder doch? Vielleicht kommt dann ein Frieden über einen, wenn es wirklich nicht mehr geht, weil es nicht mehr geht, weil das nicht-mehr-Können in die Knie zwingt. Und viellecht endlich wieder möglich macht, den Himmel zu sehen. Hoffentlich geht es auch anders.
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